Eigentörchen zum Advent
Tischvorlage JHV 2011
An das Finale der Saison 2010/2011 wird sich jeder von Euch ewig erinnern: Mit seinem achten Tor in dieser Saison - 7 x hatte er bereits in den regulären Liga-Spielen getroffen - schoss Igor De Camargo im Relegationsspiel den BORUSSIA-PARK in der 3. Minute der Nachspielzeit in einen kollektiven Freudentaumel.
Noch heute bekomme ich Gänsehaut, wenn ich mich an die letzten Minuten des Spieles erinnere. Gemeinsam angestimmt und aus voller Überzeugung brannte unsere Seele im wahrsten Sinne des Wortes für Mönchengladbach, VfL Borussia.
Der Saisonverlauf war eine Achterbahnfahrt: Mit einem 6:3 Auswärtssieg in Leverkusen gab es am 2. Spieltag einen Paukenschlag. Doch der Rest der Hinrunde verlief bis auf das Auswärtssieg-Derby (4:0) erschreckend schwach. Nach dem 22. Spieltag musste Michael Frontzeck gehen. Abgeschlagen mit 7 Punkten Rückstand zum Relegationsplatz drohte der 3. Abstieg der Vereinsgeschichte. Es kam mit Lucien Favre nach Meinung der Experten ein Trainer für den Aufbau einer Mannschaft in Liga 2. Ein ausgemachter Feuerwehrmann als Retter in der Not wurde in ihm nicht vermutet. Spätestens nach der Heimniederlage gegen Kaiserslautern und dem kuriosen Eigentor von Logan Bailly schien alles seinen Lauf zu nehmen.
Doch es kam glücklicherweise alles anders: Am 29. Spieltag stand mit Marc André ter Stegen ein 19 -jähriger im Tor, und wir düpierten unseren siegessicheren Derbygegner mit 5:1. Ebenso den fast schon feststehenden Meister aus Dortmund mit 1:0 durch ein Tor von Idrissou und retteten uns mit zwei weiteren Siegen (Hannover, Freiburg) und dem finalen Unentschieden beim HSV in die Relegation. Wir waren somit gefühlt innerhalb von 3 Monaten in die zweite Liga abgestiegen und wieder aufgestiegen.
Außerhalb der sportlichen Achterbahnfahrt gab es den Versuch eines Umsturzes der amtierenden Vereinsführung. Eine sogenannte „Initiative Borussia“ versuchte mit Zugtiger Stefan Effenberg die Fans hinter sich zu bekommen, um bei der JHV die Vereinsführung rund um Rolf Königs abzuwählen. Blöd nur, dass diese Initiative vermutete, dass wir Fans aufgrund des emotionalen Saisonverlaufes nicht in der Lage waren, die leeren Worthülsen als Versprechen auf bessere Zeiten zu durchschauen.
Aus Fankreisen bildete sich eine „Offensive Borussia“, und wir vom FPMG hinterfragten sehr kritisch die Ideen von Effe & Co. bei einer Veranstaltung im FanHaus. Schnell wurde klar, dass es hier nur um persönliche Motive der Macher der Initiative ging und nicht um nachvollziehbare Konzepte. Eine Fandemo für den „Erhalt des Mythos Borussia" beim letzten Heimspiel gegen Freiburg wurde unter unserer Regie gemeinsam mit weiteren aktiven Fangruppen durchgeführt und zeigte noch mal deutlich unseren Standpunkt: Gemeinsam weiter mit der Fohlenphilosophie zum Erfolg.
Beflügelt vom Klassenerhalt endete die JHV für die Initiative im Desaster. Dank einer Satzungsänderung der „Offensive“ bei dieser JHV können künftig Anteile des Vereines nur dann verkauft werden, wenn vorher die Mitglieder auf einer Mitgliederversammlung darüber mehrheitlich zugestimmt haben. Zudem ist der 1. Vorsitzende des FPMG seit 2011 automatisch Mitglied des Ehrenrates und somit ein Fan-Vertreter in den Gremien von Borussia. Für uns Fans war diese JHV 2011 somit ein voller Erfolg.