Klare Antwort: Außer Fanpolitik gar keine!
Leider gibt es in der jüngeren Vergangenheit auch in Deutschland immer mehr Vorfälle, die ich hier zumindest einmal ansprechen möchte. Zu den meisten Fanszenen fehlt mir der tiefere Einblick, daher bin ich auf wenige eigene Beobachtungen, Berichterstattungen in den Medien und Erzählungen einzelner angewiesen, dennoch ergibt sich ein fast einheitliches Bild: die Politisierung nimmt zu. Ein Kommentar von Börnie.
Sicher gibt es Leute, die sich mit der Szene in St. Pauli besser auskennen als ich, aber gesamtheitlich sind die Fans des Kiezklubs einer politischen Richtung zuzuordnen. Nicht unbedingt neu ist das Phänomen, dass es in einer Kurve unterschiedliche Meinungen gibt, eben ein Spiegelbild der Gesellschaft, einer wählt die blaue Partei, ein anderer die weiße, der Dritte die quergestreiften, aber meistens haben alle sehr gut miteinander kooperiert, weil es, wie bei uns, nur um eins geht: die bedingungslose Unterstützung des eigenen Vereins.
Für mich neu und mehr als unerfreulich ist allerdings, dass es in Städten, nennen wir sie einfach mal Bachen, Fusseldorf, Ruisburg oder Blauschweig, in der gemeinsamen Kurve zu solchen Differenzen kommt, dass sich ganze Gruppierungen erst bilden und dann auch noch gegeneinander vorgehen. Es geht sogar soweit, dass mancher deswegen erst gar nicht mehr ins Stadion geht und somit gerade den Platz frei macht für diejenigen, die er dort nicht unbedingt haben wollte. Ist es hier richtig, wenn der Klügere nachgibt? Aber nicht nur in den kleineren Fanszenen gibt es diese Phänomen, auch wenn vieles in der großen Masse untergeht. Die Fankurve etwa des AS Rom war früher links geprägt, die Rechte hat diese Anhänger längst vollständig vertrieben. Und bei der kleinen Borussia soll es ebenfalls solche Tendenzen geben, aber wer kennt sich von uns schon mit deren Fanszene aus? Ich brauche kein klares Statement zu den Themen Rassismus, Homophobie und Sexismus in der Kurve, weil es für mich persönlich dazu keine zweite Meinung gibt. Außerdem will ich das Spiel gucken, meine Mannschaft anfeuern und mit meinen Freunden zusammen stehen. Und sicher trifft man auch einige, die anders denken als ich, aber solange das Miteinander von Respekt geprägt ist, kann man zumindest miteinander reden und auch ein Bier trinken. Nur ignoriern und abtun "das ist nicht unser Problem" dürfen wir das nicht.
In diesem Sinne, gemeinsam für Borussia!