Vielleicht sollten wir den Antrag stellen, auch in der Bundesliga auf die Winterpause zu verzichten und über Weihnachten und Silvester durchzuspielen. Die kalte Jahreszeit findet in der Saison 2013/14 in weiten Teilen Deutschlands nicht statt, viel mehr Schnee als vor 14 Tagen in Hannover werden die meisten von uns dieses Jahr nicht mehr sehen. Dazu kommt unsere Fohlenelf nach der Pause einfach noch nicht wieder richtig in die Erfolgsspur.
Gut, ohne Winterpause müssten wir auf Ausflüge, wie die jährliche Liverpooltour oder den Besuch im Trainingslager verzichten, und der eine oder andere würde wahrscheinlich auch seinen Skiurlaub ausfallen lassen, aber vielleicht wäre unserem Team dann nicht der Spielfluss abhanden gekommen. Jedes Ergebnis für sich ist ja irgendwie zu akzeptieren, gegen Bayern und Leverkusen kann man verlieren, gegen Hannover muss man nicht unbedingt gewinnen und aus Bremen bringen wir ja traditionsgemäß nicht viel mit nach Hause. Nur diese Häufung in der Rückrunde lässt das bisher Erreichte zusammenschmelzen wie den nicht vorhandenen Schnee in der Sonne, bis zu Platz neun sind es nur drei magere Pünktchen.
Dafür sind aber die Straßen zu den Auswärtsspielen wenigstens gut zu befahren, und auf dem Peterswerder vor dem Taubenschlag konnte man sein Bier und die Bratwurst draußen in der Sonne genießen, ist Mitte Februar ja auch nicht unbedingt selbstverständlich. Wie üblich war die Gastronomie fest in Borussenhand, erwartungsfrohe Stimmung, volle Hütte, und da jede Serie ja bekanntlich irgendwann einmal reißt, wäre das doch ein prima Tag dafür gewesen.
Seit dem Umbau gibt es im Bremer Stadion leider keinen schönen Gästeblock mehr, durch den Zaun sieht man schlecht, der Bereich ist mehr als überfüllt, kein Wunder also, dass viele das Angebot der Leinwand hinter dem Block nutzen (müssen), um von dort das Geschehen auf dem Rasen verfolgen zu können. Trotz früher Führung, mehrerer Großchancen und Übergewicht am Ball reichte es einmal mehr nicht, um gegen schwache Werderaner die wichtigen drei Punkte von der Weser mit nach Mönchengladbach zu holen. Und dass es ein vermeidbarer Freistoß kurz vor Schluss sein musste, tut dabei nochmal so weh.
Nur ein Punkt aus den letzten vier Spielen, seit sechs Spielen keinen Sieg mehr, nach der Hinrunde dürften die Erwartungen bei vielen ganz andere gewesen sein. Dementsprechend „pissed“ ging es dann für die zahlreichen Mitgereisten wieder auf die Strecke zurück nach Mönchengladbach oder in eine andere Ecke des Landes. Unser nächster Gegner aus dem Kraichgau hat nach der Winterpause gegen die Krisenklubs aus Stuttgart und Hamburg Heimsiege feiern können, muss nichts heißen, aber ein Selbstläufer wird es sicher nicht am kommenden Wochenende. Aber gemeinsam können wir beim nächsten Spiel die beginnende Minikrise aus dem Stadion jagen, um anschließend gemeinsam die nächste Auswärtstour nach Braunschweig zu starten und unser Punktkonto aufzubessern, damit es nach den vielen Vertragsspekulationen auch wieder sportliche positive Nachrichten über Borussia zu vermelden gibt.