Aller schlechten Dinge sind drei

Das ist sie also, die bisherige Bilanz der Rückrunde: Erst drei Niederlagen und jetzt drei weitere "gefühlte" Niederlagen... Dabei hatte der Tag doch so gut begonnen. An diesem Wochenende hatte sich eine Fanschar von etwa 3.000 Gladbachern auf den Weg nach Braunschweig gemacht - sei es mit dem Auto, einem der zahlreichen Busse oder bei der ein oder anderen WE-Ticket-Zugtour. Wie schon in den Vorjahren reisten auch einige "jecke" Fans an diesem Karnevalsspieltag kostümiert an - ein schönes Bild.


Für die meisten war es ein neuer Ground, den es zu besuchen galt. Neu und gleichzeitig old-school. Reizvolle Mischung! Und eins muss man den Braunschweigern lassen: Wenn es um die Bewertung der Gastfreundschaft geht, sind sie alles andere als mittelklassig anzusiedeln. Das ließ sich wirklich sehen. Egal ob Polizei, Busfahrer oder Ordnungspersonal - alle Beteiligten erwiesen sich als offen und fanfreundlich. Die Polizei spielte sogar bei der Ankunft der Gladbacher am Hauptbahnhof VfL-Liedgut durch ihre Sprechanlagen der Mannschaftswagen. Na wenn das mal nicht deeskalierend wirkt. Da könnte sich so mancher anderer Verein eine Scheibe von abschneiden.

Am Stadion angekommen ermöglichte der direkt am Gästeeingang gelegene Busparkplatz ein Treffen mit vielen Gleichgesinnten - so kamen alle Gladbacher zusammen und konnten die ein oder andere Geschichte von der Hinfahrt austauschen. Bis hierhin war also alles perfekt ...und dann kam das Spiel...

Zur Leistung der Spieler sollen sich andere äußern. Es bleibt mir nur soviel zu sagen, dass die Leistung der Fans gestern mit Sicherheit besser war - die Stimmung im Block ließ sich nämlich trotz des schlechten Gekickes sehen. Dass die allgemeine Gemütslage aber nach den Leistungen der Rückrunde so langsam kippt, ist nicht von der Hand zu weisen. Die Hoffnungen auf eine europäische Beteiligung in der nächsten Saison scheinen bei vielen schon jetzt zu platzen. Es scheint, als sei die alte Borussia, die wir so lange kannten, wieder zurückgekehrt. Und wenn dann zum eigenen Unvermögen auch noch Pech bei einem Pfostenschuss und einem zu Unrecht nicht gegebenen Tor kommt, sitzt der Frust umso tiefer.

Nichtsdestotrotz wurde der Pechvogel Marc André ter Stegen nach dem Schlusspfiff noch von den Fans aufgebaut. Gute Aktion. Ob aber als Reaktion unseres Keepers ein Rautenkuss angebracht war, wage ich vor dem Hintergrund seines anstehenden Wechsels mehr als zu bezweifeln! Mein Fazit: Da es ja heißt "aller guten oder schlechten Dinge sind drei" darf es nächste Woche gerne anders ausgehen. So langsam wird ein Sieg doch mal wieder Zeit!