In den nächsten Wochen werde ich versuchen, Euch einen Einblick in unsere Reise zur Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien zu ermöglichen. Wenn heute Abend unsere Lufthansa Richtung Brasilien startet, ist es ähnlich wie vor vier Jahren in Südafrika: Es wurde viel von den Medien im Vorfeld berichtet, das meiste davon war nicht positiv. Fakt ist, dass wie auch schon in Südafrika Menschen für dieses Großereignis ihre Heimat verlassen mussten und dass die Summen, die für so ein Turnier bewegt werden, jenseits von Gut und Böse sind!
In Südafrika konnte ich aber auch feststellen, dass nicht viel davon wahr ist, was in unseren Medien geschrieben wird, und dass es viele Menschen gibt, die von solch einer Weltmeisterschaft profitieren. Ich habe in Südafrika keinen getroffen, der nicht von dem Turnier begeistert war.
Weiter werden die Missstände in der Ukraine vor zwei Jahren und jetzt in Brasilien besonders in Sao Paulo auch nur so thematisiert, da eine EM/WM in dem betroffenen Land stattfindet. Ähnlich wie sich die Bundesliga in den letzten 15 Jahren extrem verändert hat, ist diese Entwicklung auch bei der Nationalmannschaft festzustellen. Länderspiele in Deutschland und Qualifikationsspiele in Ländern wie Irland oder Schweden kann man nicht mehr besuchen, weil die Neckermann-Fraktion seit der WM 2006 die Oberhand gewonnen hat. Die Oasen für uns Länderspielfahrer sind eben Weltmeisterschaften in Südafrika, Brasilien usw. und die Qualifikationsspiele in Aserbaidschan, Kasachstan oder jetzt Georgien, wo man wie früher mit dem gemeinen Länderspielpöbel unter sich ist und die Neckermänner zu Hause bleiben.
Mit Public Viewing und der Stimmung „Wir sind alle Deutschland-Fans und es wird ja so toll gefeiert!“ konnte ich schon 2006 nichts anfangen, und es wird auch immer so bleiben. Dass jedes handelsübliche Produkt in schwarz-rot-gold erhältlich ist, geht einem nur noch auf die Nerven, aber genau das ist der Grund, warum wir dem Treiben hier entfliehen und zu den Spielen fliegen. Es geht trotz Kommerz und Milliardensummen immer noch um die schönste Nebensache der Welt: Fußball. Und es gibt nichts Schöneres als den Stadionbesuch und wenn dann noch in einem so schönen Reiseland wie Brasilien gespielt wird, umso besser!
Heute werden wir uns nach einem Jahr intensiver Planung nun auf den Weg nach Brasilien machen. Mit der Lufthansa geht es von Frankfurt über Sao Paulo nach Recife, wo wir 70km östlich in Porto de Galinhas unser Basislager für die Vorrunde aufschlagen werden. Porto de Galinhas hat einen der bekanntesten Strände Brasiliens, der mehrfach von Reisemagazinen zum schönsten Strand Brasiliens gewählt worden ist. Von hier aus geht es zu den Vorrundenspielen nach Salvador, Fortaleza und zum „Heimspiel“ nach Recife. Da Brasilien flächenmäßig das fünftgrößte Land der Erde ist, werden wir wohl leider nur zwei weitere Spiele neben den deutschen sehen können. Läuft alles wie geplant, und wir kommen als Gruppenerster weiter, werden die meisten von uns am Ende auf sechs Stadien und fünf Spiele der Nationalmannschaft kommen, bevor es am 07.07.2014 wieder zurück geht. Ich werde in den nächsten Wochen versuchen, in regelmäßigen Abständen von unserem Brasilen-Trip zu berichten, um Euch einen Einblick in die WM zu geben. Ganz getreu dem FPMG-Motto „Von Fans - für Fans!“.
Euer Störte