Favoritenrolle klar vergeben

In der WM-Gruppe F gibt es einen haushohen Favoriten. Wohl kaum jemand sieht nicht Argentinien hier ganz vorne. Auf den Plätzen zwei bis vier sollten sich dann Bosnien-Herzegowina, Nigeria und der Iran verteilen. Das Weiterkommen in die Finalrunde ist wohl am ehesten noch den Bosniern zuzutrauen.


Während die Nationalspieler Argentiniens zum großen Teil in den europäischen Ligen in England, Spanien und Italien ihr Geld verdienen und deshalb dem interessierten Fußballfan aus Funk und Fernsehen bekannt sind, kennt man aus dem Kader des Iran nur Torhüter Daniel Davari von Eintracht Braunschweig und Ashkan Dejagah, der mal für Wolfsburg vor den Ball trat und jetzt in Fulham spielt. Vom Team Bosnien-Herzegowina sind wiederum etliche Spieler aus der Bundesliga bekannt, alle anderen spielen bis auf den Ersatzkeeper, der als einziger in Bosnien-Herzegowina spielt, in den anderen europäischen Ligen. Die Nigerianer spielen rund um den Globus verteilt, allerdings spielt keiner aus dem WM-Kader in der Bundesliga.

 

Alle Nationen haben natürlich ihren Fußball-Superhelden, manche sogar mehrere. Ein großartiger Fußballer, der sogar Namensgeber eines immer noch bei den Kids beliebten Fußballtricks ist, was Jay-Jay Okocha. Zu schön, wie er z.B. 1993 Oliver Kahn austanzt.

 

Fußballerisch verband man in Deutschland den Iran am ehesten mit Ali Daei, der für Bielefeld, Bayern und Berlin die Fußballschuhe schnürte. Im Trikot der Hertha gelangen ihm im Champions League-Spiel gegen Chelsea beide Tore, kurioserweise ein Drittel aller Tore (6), die er in 59 Spielen für die Hauptstädter schoss…

 

Da Bosnien-Herzegowina eine relativ junge Fußballnation ist, sind uns die Stars des Teams bestens bekannt. Top-Scorer des Teams ist Edin Dzeko, gefolgt von Zvjezdan Misimovic. Für Borussen den größten Erinnerungswert hat aber wohl der ehemalige Nationaltorhüter Tomislav Piplica, der uns dereinst in Cottbus zu einem wunderschönen Treffer verhalf…

 

Während die Argentinier in ganz Europa fußballerisch begeistern können, war die argentinische Verpflichtung der Borussia hingegen ein Flop. Federico Insua konnte sich - trotz sicherlich vorhandener fußballerischer Klasse - nicht durchsetzen. In der Nationalmannschaft spielte er im Übrigen auch 14 Mal, konnte aber keine bleibenden Erinnerungen hinterlassen. Über Superstar Messi braucht man hier wohl nichts zu schreiben, da es ohnehin kaum etwas gibt, was nicht schon geschrieben worden wäre.

 

Wenn man den Argentiniern die Favoritenrolle zuspricht, so dass sie Gruppenerster werden, dann kann sich eine Überraschung höchstens noch auf Platz zwei ereignen. Wir sind gespannt, wer das Rennen in Gruppe F macht und außerdem noch die Finalrunde erreicht.