Wieviel Borussia steckt in … dem VfB Stuttgart

vfbAls eines der letzten beiden Erstligateams startet Borussia am kommenden Sonntag um 17.30Uhr im heimischen BORUSSIA-PARK in die Saison 2014/2015. Zu Gast ist der VfB aus Stuttgart, der die vergangene Spielzeit auf Platz 15 beendete. Mit den Schwaben reist auch Armin Veh, als ehemaliger Borusse, nach Mönchengladbach. Der gebürtige Augsburger übernahm das Team diesen Sommer als Nachfolger von Huub Stevens.

 

Aber was lässt sich über die Stuttgarter in Bezug auf Borussia sagen? Gibt es vielleicht sogar die ein oder andere Gemeinsamkeit zwischen diesen beiden Vereinen? Überhört man das intuitive „Nein“  (schließlich ist unser Verein mit keinem Club dieser Welt zu vergleichen!) und schaut einmal genauer hin, lässt sich doch die ein oder andere Kleinigkeit entdecken.

 

Da wäre beispielsweise Sven Ulreich. Der Torhüter absolvierte, genau wie Marc André ter Stegen, sein Bundesligadebüt mit 19 Jahren. Allerdings rückte Ulreich anschließend zunächst wieder hinter Raphael Schäfer, und später hinter Jens Lehmann und zeitweise sogar die Nummer 2 Alexander Stolz, zurück und kam in der Zeit „nur“ bei Stuttgarts Zweiter regelmäßig zum Zug. Die beiden (fast) Eigengewächse der jeweiligen Vereine können sich aber seit der Saison 2010/2011 als Stammtorhüter bezeichnen lassen, auch wenn ter Stegen bekannterweise erst zum Ende der damaligen Saison unter Lucien Favre gesetzt wurde.

 

Auf beiden Seiten stehen drei DFB-Pokalsiege auf dem Konto. Bei den Meisterschaften könnte man großzügigerweise behaupten, der Vfb und Borussia seien ebenfalls gleichauf. Jedoch nur, wenn die beiden Meisterschaften der Schwaben VOR der einheitlichen Deutschen Liga (also vor 1963), hinzugezogen würden. Wie der „Sternevergleich“ über den Wappen jedoch zeigt – die Meisterschaften aus den Jahren 1952 und 1953 sind quasi verjährt. ;)

 

Die Arena zu Stuttgart fasst 60.000 Zuschauer, womit diese ca. 6.000 Plätze mehr hergibt als der BORUSSIA-PARK. Im Gegenzug hat Borussia etwa 3.000 Dauerkarten mehr verkauft; und die Zahl wäre noch höher, wenn man den Vorverkauf nicht bei 30.000 gestoppt hätte. Apropos Zuschauer, Fans, STIMMUNG: In einem Interview auf der Homepage des VfB, forderte Stuttgarts Daniel Schwaab mehr oder weniger einen Vergleich der Support-Fähigkeit des „Publikums“ heraus. Der Innenverteidiger habe von Freunden gehört, dass in der letzten Saison beim Spiel in MG „fast nur die VfB Fans gehört“ worden seien. (Ich denke das Wort ANGEBLICH würde hier an irgendeiner Stelle noch Sinn machen.) Sehen wir es für das kommende Spiel als Herausforderung, wenn der schwäbische Anhang aus dem Stuttgarter „Hexenkessel“ die Gästeblöcke unsicher macht ………

 

Wie anfangs erwähnt, gibt und gab es natürlich auch einige Spieler, die Einsätze auf beiden Seiten zu verzeichnen haben. Allen voran Armin Veh, der zwischen 1979 und 1983 in 60 Spielen das Trikot mit der Raute trug (und 1984/85 noch einmal zurückkehrte). Der VfB kennt Veh in den Jahren von 2006 – 2008 als Trainer (inkl. der Meisterschaft 2007). Bleibt abzuwarten, wie lang sein jetziges Engagement im Schwabenländle diesmal anhält. Ganz aktuell sei der Name Traoré erwähnt, der zur jüngsten Transfergeschichte zwischen dem VfB und Borussia gehört. Und - unvergessen - der Gastauftritt des Ex-Stuttgarters Giovane Elber in der Vitusstadt, der in unserem Trikot ja leider meist nur noch relativ „unrund“ über den Platz lief...

Prognosen zur kommenden Saison fallen an dieser Stelle weg. Es gibt überall genügend Menschen die sich seit Wochen im Wahrsager-Modus befinden und den Saisonverlauf teilweise so erschreckend „sicher“ vorhersagen, dass nicht genau klar ist, wieso die kommende Spielzeit überhaupt angefangen, und die Meisterschale nicht zum Beispiel direkt nach München geschickt wird.


Bleibt abzuwarten wie die Elf von Lucien Favre die Belastungen durch Liga, DFB-Pokal und Europa League (-Play-offs) wegstecken wird. Verzichten müssen wir nach wie vor noch auf Max Kruse (allerdings NICHT weil er bereits beim HSV verpflichtet wurde!) sowie wahrscheinlich auf Weltmeister Kramer. Aber wie bereits in Homburg und Sarajevo gezeigt wurde, kann die Mannschaft damit umgehen und zumindest das Ergebnis zugunsten Borussias ausgehen lassen.


Der VfB hat in dieser Saison ausschließlich das Bundesliga-Geschäft zu absolvieren. Als Tabellen-Fünfzehnter steht international natürlich eh nichts auf dem Kalender, und auch aus dem DFB-Pokal haben Veh & Co sich bereits in der ersten Runde in Bochum verabschiedet.


Unterschiedliche Voraussetzungen also für beide Teams – gleiches Maß an Spannung und Vorfreude aber auf beiden Seiten. In diesem Sinne: Lasset die Spiele beginnen!