Unwürdiger Abschluss einer großartigen Hinserie

FCAUnd schon wieder ist die Hälfte der Saison rum: Zum Auswärtsspiel in Augsburg kramten alle – sowohl Spieler als auch Fans – ihre letzten Kräfte noch einmal zusammen, um kurz vor dem Weihnachtsfest die letzten 3 Punkte des Jahres einzufahren. Durch die Europa League und das Weiterkommen im DFB-Pokal war man in den letzten Monaten viel unterwegs und freute sich tatsächlich auf eine kleine Pause – doch das Hinrundenfinale bei der Überraschungsmannschaft der Saison wollte man dann doch noch live miterleben.

 

Und so machten sich neben den Individualreisenden, die die Auswärtstour zum Beispiel mit einem Besuch auf dem Augsburger Weihnachtsmarkt verbanden, und natürlich auch zahlreichen Fans aus dem Süden 950 Borussen um 5.30 Uhr (!) mit dem Sonderzug auf dem Weg in die Heimat von Lukas, dem Lokomotivführer.

 

In den Abteilen und im Sambawagen war die Stimmung ausgelassen. Etwas gewöhnungsbedürftig war das doch sehr eingeschränkte Musikrepertoire , aber je besser das Bier lief, desto weniger störte man sich an dieser Tatsache. Der ein oder andere lernte tatsächlich noch neue Liedtexte kennen. Ertönte die Melodie von „I promise myself“ brüllte es aus den Boxen „Ich will Pommes mit Senf, ich will Pommes mit Mayo…“. Okay... :-)

In Augsburg angekommen vermischte sich die Sonderzug-Crew mit den schon vor Ort amwesenden Schwarz-weiß-grünen. Schnell tauschte man sich noch aus, wie wer nach Sevilla reisen oder wie man die anstehende fußballfreie Zeit verbringen würde, und dann ging es in die SGL-Arena. Was uns dann erwartete, soll nur kurz erwähnt werden. Wenn auch ein früher Elfmeter Grund zum Jubeln bereitete, gab es danach nicht mehr viel Erfreuliches zu sehn. Eine der schlechtesten Saisonleistungen – schade, dass das Jahr so zu Ende gehen musste. Positiv war, dass trotz dieser Defizite und der verdienten Niederlage nach dem Spiel aus der Kurve ertönte „Gladbach ist der geilste Club der Welt“. Ein Danke der Fans für dieses wunderbare und erfolgreiche Jahr 2014 an unsere Mannschaft.

 

Nach einer nervigen und langatmigen Busfahrt zum Bahnhof, ließ sich die Sonderzugreisegruppe wieder zurück im Zug die Stimmung nicht vermiesen. Die Erkenntnis des Tages war nämlich: „Eins kann mir keiner, eins kann mir keiner, eins kann mir keiner nehmen und das ist der Sieg von Werder Bremen“. :-) Nichts tröstet mehr als Schadenfreude. Das war einer der letzten Lacher bis die Stimmung kippte. Leider kann man mittlerweile kaum noch eine Sonderzugtour mitmachen ohne dass ein Idiot meint die Notbremse ziehen zu müssen. Und so auch diesmal – zweimal hintereinander. Die Warnung nach dem ersten Mal blieb unbeachtet!!! 949 Fans müssen warten und verpassen ggf. Anschlusszüge etc., weil ein Volltrottel meint, sich profilieren zu müssen. Das nervt! Und wenn man dann von vorbeilaufenden Mitfahrern die Aussage hört “ Ist doch cool, dann dauert die Party länger an“, dann schüttelt man nur noch verständnislos mit dem Kopf.

 

Aber das war nicht genug: Es waren anscheinend noch mehr Schwachköpfe im Zug, die es nicht verdienen sich Borussen nennen zu dürfen. Gewalt beim Fußball ist ja schon bescheuert genug, aber dann auch noch unter den eigenen Fans – das entzieht sich jeder Logik. Und das auch noch in mehreren Fällen. Verkehrte Welt!

 

Nichtsdestotrotz versuchte man die Tour noch irgendwie positiv über die Bühne zu kriegen. Im Sambawagen sangen einige Fans freudig „Wir ham Urlaub“. Und den haben wir uns auch redlich verdient. Allen Borussen schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr, in dem wir hoffentlich noch viel durch Europa touren und beweisen, dass wir doch die besten Fans des geilsten Clubs der Welt sind!