Auf, auf, auf in die Champions League…

… konnte man am Samstag in den Sozialen Medien sogar die Mannschaft nur spärlich bekleidet in den Katakomben des BORUSSIA-PARKS singen sehen. Auch wenn Lucien Favre (noch) nicht vor die Nordkurve treten mochte, untrügliches Zeichen dafür, dass am linken Niederrhein zuvor Historisches passiert war. Borussia Mönchengladbach ist so gut wie sicher direkt für die Champions League qualifiziert. Was, wenn nicht das darf „historisch“ genannt werden?


Die meisten von uns dürften vor vier Jahren auch schon dabei gewesen sein und sich deshalb noch bestens an die Zitterspiele auf der Zielgeraden der Saison 2010/11 erinnern, die mit dem denkbar knappsten Nichtabstieg in der Relegation endeten. Für alle, die auch davor schon mit der Borussia unterwegs waren, gehörte über anderthalb Jahrzehnte der  Abstiegskampf zum Bundesligaalltag. „Schon wieder verloren, die Arbeit geht los. Jetzt gibt’s auf die Ohren, was sag‘ ich nur bloß?“ Diese Zeile eines bekannten B.O.-Songs beschreibt zutreffend den Montagmorgen vieler tausend damals leidgeprüfter Borussen.

 

Vier Jahre später ist die Realität für uns Gladbacher eine andere. Da wo früher Negativserien die Regel waren, finden diese nun regelmäßig ihr Ende. Für nicht wenige Konkurrenten ist die Fohlenelf nicht mehr Aufbau- sondern Angstgegner. Die Borussia benötigt aus den verbleibenden zwei Ligaspielen höchstwahrscheinlich nur noch ein einziges Pünktchen, um sich als Tabellendritter direkt für die Champions League zu qualifizieren. Hätte man die Entwicklung bis hierher nicht hautnah selbst miterlebt, man würde daran zweifeln, ob das alles sich wirklich im echten Leben abspielt und nicht nur in einem großen Traum. Viele der insgesamt zehn!! Europapokalreisen in den letzten drei Jahren sind schon jetzt legendär - vielleicht wird der eine oder andere den exotischen Reisezielen in der Europa League sogar ein wenig nachtrauern - in der kommenden Saison wird im BORUSSIA-PARK wieder die Champions League-Hymne zu hören sein, und zwar gleich mehrfach. Anstatt dem FC Sarajevo oder Apollon Limassol werden dann Real Madrid oder der FC Barcelona auf unserem heiligen Rasen stehen. Und vielleicht dürfen wir dann endlich auch mal (wieder) zu einem Europapokalspiel auf die Insel fliegen…

 

Ach ja, Samstag wurde ja auch Fußball gespielt. Anfangs Bayer 04 durchaus ebenbürtig, wenn nicht überlegen. Mitte der ersten Halbzeit das Spiel in den Griff bekommen und bis zur Pause schon die besseren Chancen gehabt. In Hälfte zwei die Gäste an die Wand gespielt und hochverdient mit 3:0 gewonnen. Punkt.

 

Im FanHaus gehören „Oh, wie ist das schön“, die Humba oder „We are the champions“ mittlerweile zum Standardprogramm nach den Heimspielen, nachdem die Mannschaft mit Schweizer Präzisionsarbeit den jeweils nächsten Meilenstein in Richtung Champions League gesetzt hat. Selbst Heino erlebt im FanHaus ein ungeahntes Comeback; schließlich stammt die Melodie des Liedchens, das nun auch von der Mannschaft intonierte, von ihm. In diesem Sinne: Auf, auf, auf in die Champions League! ...