Samstag: Werder Brem(s)en!

 

Das letzte Aufeinandertreffen mit Bremer Fans liegt für einige von uns erst wenige Wochen zurück. So kreuzten sich die Wege im Schienenverkehr, als man nach einem unverhofft verlängerten Pokaltag gleichermaßen konsterniert, irritiert und von Spiel- und Sonnenstand gebeutelt auf dem Heimweg Richtung Norden strebte. Seit dem denkbar ungünstigsten Pflichtspielauftakt in Darmstadt bzw. Saarbrücken hat sich in beiden Lagern einiges getan.

 


Die Spieltagsplaner meinten es dabei zunächst gut mit unseren Gästen, die durch Siege in Braunschweig und gegen Augsburg mit der Maximalausbeute von sechs Punkten in die Saison starten konnten. Auch beim jüngsten 0-1 gegen Schwarz-Gelb wurde den Grün-Weißen eine mehr als ordentliche Auswärtsleistung attestiert. Dies hat nach einer ungemütlichen Saison, die mit schaaflosen Nächten endete, viel Ruhe an die Weser gebracht.

Schon früh bescheinigte man zudem unserer früheren ‚Eiche‘ Eichin nach seiner Rückkehr zum Fußball eine gute Arbeit als Sportdirektor eines Vereins, der sich im Koordinatensystem (vergangener) rauschender Europapokalnächte, begrenzter finanzieller Möglichkeiten und jüngeren Erfahrungen im Abstiegskampf neu verorten muss.

Geradezu minimalistisch mutet das bisherige Bremer Torverhältnis von 2:1-Treffern an. Unsere bisherigen Spielweisen und -resultate legen nahe, dass sich hier am Samstag einiges ändern wird. Zu unseren bisher verpassten Chancen und genutzten Möglichkeiten ist bereits alles geschrieben. Diese Woche war die schrei(b)ende Zunft schnell bemüht, sich und unserer Borussia wieder die Grenzen aufzuzeigen. Das Spiel in Leverkusen mag die Euphorie nach einem elektrisierenden Heimspielauftakt gedämpft haben, die Zuversicht auf eine freudvolle Spielzeit ist ungebrochen.

Am 25. Spieltag der vergangenen Saison entführten mit einer Niederlagenserie angereiste, aber schwer zu spielende Norddeutsche einen Punkt aus dem Borussia-Park. Das 1:1 ist durch den vergeblichen Torjubel zum post festum annullierten Führungstreffer in unangenehmer Erinnerung geblieben.

Nach den Erfahrungen der ersten Spiele darf an diesem Spieltag eine „Vergrößerung der Körperfläche“ höchstens noch an den Bier- und Fressbuden außerhalb der Strafräume eine Rolle spielen. Apropos FanHaus - hier, so sei manch Fanseele erneut beruhigt, wird es nach der Abstimmung mit den Füßen vor 14 Tagen zunächst keine weiteren Experimente geben. Mit dem „alten“ Bestellsystem gilt so an den Theken wieder das Gesetz des Durstig(er)en. Einzig an unserer Glühweinhütte ist es nun zwingend erforderlich sich (rechtsdrehend) links anzustellen, um die Passage entlang des Bolzplatzes nicht zuletzt für den Biernachschub freizuhalten.

Lasst uns am Samstag wieder viel Leidenschaft und - falls erforderlich - auch Geduld aufbringen. Und auf dem Heimweg erneut in konsternierte Bremer Gesichter schauen…