Karneval in Brunswiek
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- Erstellt am 27. Februar 2014
- Veröffentlicht am 27. Februar 2014
- Geschrieben von unserem Schmutz!
Wer die tollen Tage gerne mal zum kleinen „Auswärtsspiel“ nutzt, bekommt in der heißen Phase der fünften Jahreszeit an diesem Samstag ganz offiziell Gelegenheit zum Amusement auf geradezu historischem Boden. Ende März wären exakt 29 Jahre vergangen, seit unsere Borussia ihr letztes Gastspiel an der Hamburger Straße in Braunschweig gab. Für eine ganze Fangeneration rückt so die Löwenstadt erstmalig auf die Fußballlandkarte.
Unser Reiseziel, das rund 24.000 Zuschauer fassende Eintracht-Stadion (Anm. der Red.: Name verblüffenderweise nicht geändert), blickt seit seiner Einweihung 1923 auf eine bewegte Geschichte zurück. Unter anderem wurde hier 1955 das DFB-Pokalfinale ausgetragen, 1963 zählte es mit seinem Gründungsmitglied zu den ersten Sportstätten der neu gegründeten Bundesliga. Im familiären Umfeld finden sich wiederum Zeitzeugen, die auf dem Rasen nur zwei Jahre später die erste und einzige Deutsche Meisterschaft der fast 120jährigen Eintracht-Vereinsgeschichte mit Freibier angemessen feierten. Der Gästebereich des mittlerweile wiederholt umgebauten und modernisierten Runds findet sich charmanterweise in der Nordkurve.
Wer sich am Wochenende närrisch auf dem Weg in eine Karnevals-Diaspora wähnt, wird am Ziel ggf. sein gelb-blaues Wunder erleben. Braunschweig rühmt sich einer 700 Jahre alten Karnevalsgeschichte und bereits am Sonntag hat der Übernachtungsgast die Möglichkeit, den mit über sechs Kilometer Länge größten Karnevalsumzug Norddeutschlands zu erleben. Historische, wie prägende drei Symbolfiguren des Zuges sind dabei der Scheuchteufel (der sog. „Schoduvel“, der dem Zug auch den Namen verleiht), ein in Stroh gewickelter Erbsenbär und (Frau) Frühling.
Ganz offensichtlich inspiriert durch den euphorisch gefeierten Bundesligaaufstieg firmiert das närrische Treiben dieses Mal unter dem Motto: "Wir freuen uns in Gelb und Blau und rufen laut: Brunswiek - Helau!" Dieser Freude wollen wir, in dieser Session bzw. Saison die Gladbacher „Perlen vom Niederrhein“, nur kurz, nämlich Samstag zwischen 15.30 und 17.15, im Wege stehen. Unser Scheuchteufel heißt dabei hoffentlich Lucien Favre, dessen Jungs endlich erfolgreich die kakophonischen Konnotationen der Rückrundentabelle vertreiben.
Es erscheint bei der derzeitigen Stimmungslage wenig opportun, die hervorragenden statistischen Werte der letzten gemeinsamen Spielsaison zu bemühen. Wir bohemischen Erbsenzähler tun es trotzdem. Nach einem Gorski-Eigentor und Treffern von Bruns und Mill (2) gewannen wir auswärts 4:0. Im Hinspiel trafen Rahn (3), Criens (3), Borowka, Krauss, Dreßen und Hannes zum 10:0 an einem für damalige Zeit- und Zeitungszeugen denkwürdigen Donnerstagabend im Oktober 1984 vor 14.000 am Bökelberg.
Wie üblich haben die Fanbeauftragten einige Informationen zum Gastspiel zusammengefasst: http://www.borussia.de/de/fans-mitglieder/fanbetreuung/auswaertsspiel/naechstes-spiel.html
Wo aber gastiert der Fremde mit geringer Bierintoleranz? Hier sei eine Anleihe an die Wegbeschreibung zum schwarz-weiß-grünen Donnerstag gestattet - am besten BK fragen...
Fahren wir zum Auswärtsspiel und machen einen drauf!