Ausgelostes Mittelmaß? Vielleicht das Glück der Elefanten!

Kolumbianer, Griechen, Ivorer und Japaner eint vermutlich nur, dass sie gemeinsam die WM 2014 in Gruppe C bestreiten und deshalb gegeneinander antreten müssen. Tendenz: Gruppe der Außenseiter, einen ganz klaren Favoriten, den man meilenweit vorne sieht, gibt es hier nicht. Ist ja auch mal ganz nett und verspricht vielleicht genau deshalb auch interessante Spiele.


Die japanischen Spieler sind uns am ehesten vertraut, immerhin spielen sieben von ihnen erste oder zweite Liga bei uns (Uchida, Sakai, Sakai, Okazaki, Hasebe, Kiyotake und Osako) und auch Ex-Doofmunder Kagawa dürfte den meisten noch präsent sein. Und was macht eigentlich Yuki Otsu? Vermutlich in Venlo vorm Fernseher sitzen. Der einzige Gladbach Ex-Japaner ist auf jeden Fall nicht in Brasilien. Japan ist sicherlich was zuzutrauen, aber irgendwie haftet ihnen der graue Staub der Langeweile an.

 

Kolumbianer hatten wir in Gladbach noch gar nicht, aber das kann ja noch kommen. Aktuell in der Bundesliga kicken immerhin die nicht ganz unbekannten Spieler Elkin Soto (Mainz) und Adrian Ramos (Hertha bzw. zukünftig BxB). Ansonsten verdient der überdurchschnittlich begabte kolumbianische Fußballer sein Geld in Italien. Der begabteste von allen, Radamel Falcao, kann aufgrund einer Verletzung nicht an der WM teilnehmen, ein herber Verlust für die Südamerikaner. Eine der schillerndsten Fußballpersönlichkeiten überhaupt schnürt leider nicht mehr die Schuhe für Kolumbien. Die Lockenpracht eines Carlos Valderrama ist den etwas Älteren sicherlich noch gut in Erinnerung, wie sie z.B. 1990 in Italien über den Platz wehte.

 

Na ja, und Griechenland? Da hat man als Gladbacher immer ein bisschen Tränen in den Augen, denn der Topstürmer Kosta Mitroglou kam über unsere Amateure nicht hinaus, weswegen er Borussia 2007 nach zwei Jahren wieder verließ. Zur Ehrenrettung unserer Nachwuchsarbeit sei erwähnt, dass er in seiner letzten Saison in der zweiten Mannschaft in der Regionalliga kein Tor erzielte… Jetzt klappt es allerdings weitaus besser mit dem Torschießen. So gut, dass er im Januar von Piräus zum FC Fulham wechselte. In der Bundesliga ist die große Griechenwelle, die nach der EM 2004 über Deutschland schwappte und diverse Griechen auf die Bänke und Plätze spülte, deutlich abgeebbt. Aktuell präsent sind Sokratis in Dortmund, Fortounis in Lautern, Papadopoulos von Schalke, Letzterer  allerdings verletzungsbedingt ebenfalls nicht für die WM nominiert. Eine Überraschung wie bei der Euro 2004, als die Helenen sensationell den Titel holten, trauen wohl nur Griechen den Griechen noch einmal zu. Trotz Mitroglou.

 

Einen weiteren Hauch Exotik bringt das Team der Elfenbeinküste in die Gruppe. Denn mit Didier Drogba haben sie einen zwar alternden, aber dennoch enorm guten Stürmer in ihren Reihen, einen richtigen Topstar halt. „Die Elefanten“ können noch einige weitere bekannte Spieler aufbieten, aus der Bundesliga Artur Boka (VfB Stuttgart) und Didier Ya Konan (Hannover 96) sowie Mathis Bolly von Zweitligist Dödeldorf (nein, der ist nicht bekannt, sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt) sowie etliche Fußball-Legionäre aus Frankreich und England (z. B. Yaya Touré (Man City), Salomon Kalou (OSC Lille) usw.). Bemerkenswert ist noch der Spieler Max Gradel (AS Saint-Étienne), den man bei bloßer Namensnennung überall hingesteckt hätte, nur nicht ins Team der Elfenbeinküste…

 

Die Ivorer (FIFA-Weltranglistenpatz 23) könnten für die Gruppe C Favorit sein, ebenso auch Kolumbien (8) … oder doch Griechenland (12) ... oder doch Japan (46).  

 

Die Gruppe C trägt ihre Spiele in Belo Horizonte, Recife, Brasilia, Natal, Cuiabá und Fortaleza, also halb im Norden und halb im Süden Brasiliens. Auf die Teams kommen längere Flugreisen zwischen ihren jeweiligen Spielen zu.

 

Den Spieplan der Gruppe C findet Ihr z.B. hier.