Pflichterfüllung beim Old-School-Gegner

Frohes neues Jahr! Anders als gewöhnliche Menschen wünschen sich Borussen das nicht im Januar, sondern zu Beginn jeder neuen Spielzeit - so auch diesmal beim Pokalauftakt in Homburg. Jetzt geht der Wecker am Wochenende wieder früh, aber das macht nichts, denn auf einmal haben die Samstage wieder Sinn!


Voller Euphorie und Vorfreude machten sich am frühen Samstagmorgen also Tausende von Borussen auf den Weg ins Saarland. Viele Borussen frotzelten aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre, dass es bei Borussia im Pokal eh nur zwei Entwicklungen geben könne. „Entweder fliegen wir wieder in der ersten Runde raus oder wir kommen (mindestens) ins Halbfinale“. Hofften wir also, dass wir in Homburg für Zweiteres den Weg ebnen würden. Schließlich wollte man sich nicht so blamieren wie im Vorjahr in Darmstadt.

Der Wettergott meinte es zumindest schonmal gut mit den Borussen. Fuhr man noch bei schlechtem Wetter in Mönchengladbach los, so schien bei Spielbeginn die Sonne, und man schaute in einen strahlend blauen Himmel. Dabei hatten sogar manche unserer Kuttenträger getreu dem Motto „Wenn schon Oldschool, dann auch richtig“ auf ein bisschen Regen gehofft - schließlich gibt es in der modernen Stadionwelt nur noch selten die Chance auf einen „Kuttenwaschtag“.

Das Ambiente im kleinen ausverkauften Waldstadion mit nur 17.000 Zuschauern erinnerte an die „guten alten Zeiten“ und machte vor allem den alteingesessenen Fans besonderen Spaß. Manche Fans kletterten sogar auf die Toilettenwagen, um eine bessere Sicht zu haben. Positiv aufgenommen wurde der musikalische Einspieler unserer B.O.-Hymne „Die Elf vom Niederrhein“ auf fremdem Platz. Zur guten Stimmung trug dann natürlich auch das frühe Führungstor bei, was Ängste eines erneuten Erstrunden-Aus schnell verjagte. Auch wenn „Fan“ nun etwas entspannter wurde, wurde deutlich, dass „ein gutes Pferd nicht höher springt, als es muss“. Unsere Borussia erfüllte an diesem Tag ihre Pflicht, aber zu einer souveränen Leistung fehlt es noch an einigem. Die Spieler schienen sich für Donnerstag zu schonen. Gegen Sarajevo muss eindeutig mehr kommen.

Da das Spiel also an Attraktivität missen ließ, nutzen wir Fans die Gelegenheit, uns schon mal für die heißersehnte Europa League-Partie einzusingen. „International - wir versaufen unser Geld, in den Kneipen dieser Welt.“

Nicht tatenlos waren an diesem Samstagnachmittag auch die Sanitäter. Zwei Borussen mussten verletzt aus dem Block gebracht werden - wir hoffen, dass es Euch bald wieder besser geht!!!

Nach dem Spiel nutzte der eine oder andere Borusse noch die Gelegenheit, ein Kaltgetränk in den umliegenden Kneipen zu sich zu nehmen - denn es wartete ein absolutes Verkehrschaos auf die Abreisenden. Aber mit so einem Sieg in der Tasche nimmt man auch das gerne in Kauf. Sicher träumte der eine oder andere Fahrer dabei schon von der anstehenden Partie im internationalen Geschäft - in diesem Sinne: Man sieht sich in Sarajevo!