Auswärtskarten des FPMG Supporters Clubs
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- Veröffentlicht am 05. September 2014
Nach unserem scheinbar missverständlichen Artikel auf unserer Homepage zu den Vorkommnissen rund um den Ticketverkauf zum Spiel beim 1. FC Köln erreichten uns zahlreiche E-Mails mit Kritik an dem Artikel und mit Fragen zur Rolle des FPMG allgemein und speziell zu den Vergabemodalitäten der (wenigen) Auswärtskarten. Mit gebührendem Abstand zu den häßlichen Szenen am FanHaus sowie zu der Kritik an unserem Statement möchten wir nun gerne noch einmal Stellung beziehen.
Unser Statement auf fanprojekt.de sowie auf unserer Facebook-Seite richtet sich an die Personen, die an dem vorletzten Montag am FanHaus waren. Dies waren nur zu einem sehr kleinen Teil unsere „Stammkunden“, die sich ansonsten im FanHaus mit Karten für die Auswärtsspiele eindecken. Der überwältigende Anteil bestand in der Tat aus Personen, die entweder vorher noch nie am FanHaus waren („Greenhörner“) und/oder nur wegen des Spiels beim FC eine Eintrittskarte erwerben wollten, ansonsten aber nie oder nur sehr selten auswärts fahren („Rosinenpicker“). Da wir ja jeden Käufer namentlich erfasst haben, wissen wir, dass es sich bei dem überwiegenden Teil um Borussia-Mitglieder (und nicht um FP-Mitglieder) handelte. Wir stehen also weiter zu unserem Statement, das sich an die am Montag am FanHaus Erschienenen richtete. Falls sich auch Personen angesprochen fühl(t)en, die an dem Tag gar nicht vor Ort waren, tut uns das leid; die waren gar nicht gemeint.
Wir nutzen die Gelegenheit und erklären auch an dieser Stelle noch einmal, WARUM UND FÜR WEN der FPMG Supporters Club für jedes Auswärtsspiel 1.500 Karten von der Borussia bekommt:
Bei den 1.500 Karten handelt es sich bekanntermaßen nicht um alle zur Verfügung stehenden Tickets, sondern - abhängig von der Stadionkapazität - nur um einen mehr oder weniger kleinen/großen Anteil Teil davon. Wie diese Karten verwendet werden sollen, ist mit der Borussia VERTRAGLICH geregelt, nämlich dass mit diesem Kontingent die Viel- und Allesfahrer bedient werden. Dies ist also keine „x-beliebige“ eigenmächtige Idee des FPMG Supporters Clubs, sondern eine ganz bewusste Entscheidung, die bereits vor längerer Zeit zusammen mit der Borussia getroffen und vertraglich vereinbart wurde. Dementsprechend decken sich Wenig- oder Gelegenheitsfahrer über das Kontingent ein, das über die Vertriebswege der Borussia verkauft wird (Fanshop, Onlineportal).
An vorstehender Vorgehensweise stört sich bei 95% der Spiele auch überhaupt niemand. Falls der FC gerade mal wieder im Unterhaus spielt, und wir im Pokal nicht gerade in Aachen ranmüssen, sogar bei 100% der Spiele. So schlecht kann die gemeinsam festgelegte Ticketvergabe der Borussia/des FPMG also nicht sein. Nur wenn wir beim FC spielen, gibt es die auch aktuell wieder geführten Diskussionen. Leider ist es aber auch bei diesem Spiel so, dass das FPMG nur 1.500 Tickets verteilen kann. Niemand ist deshalb ein schlechter Mensch, weil er nur das Spiel beim FC sehen will, ABER soll jemand, der ansonsten alle/viele Spiele fährt und sich dazu über das Kontingent, das dem Fanprojekt zur Verfügung steht, eindeckt, auf eine Karte verzichten müssen, weil der "nur Köln-Fahrer" auch eine Karte haben möchte. DAS wäre unfair. Beim Online-Verkauf der Borussia ist es bei solchen Spielen wohl ausschließlich Glück, das darüber entscheidet, ob man eine Karte bekommt oder nicht, wenn der Server mal gerade wieder nicht zusammen gebrochen ist. Gut, dass das FPMG dann wenigstens bei seinen Karten entscheiden kann, dass die Alles-/Vielfahrer bevorzugt bedient werden, und es nicht auf das Glück im Zusammenhang mit einem Internetserver ankommt.
4.800 Tickets für das Spiel beim FC können nicht 20.000mal verkauft werden. Da muss zwangsläufig ausgesiebt werden. So, wie das jetzt gemacht wird (das Gros der Tickets wird über Borussia an "jedermann" verkauft, ein viel kleinerer Anteil der Tickets wird über das Fanprojekt an die Alles-/Vielfahrer verkauft) finden wir gut. Wer als Wenig- oder gar Einmalfahrer über die Borussia einkauft, muss eben damit leben, dass er notfalls auch keine Karte für das Spiel in Köln bekommt. Wer als Alles-/Vielfahrer beim Fanprojekt bekannt ist oder über sonstige aus seinen häufigen Fahrten resultierenden Kontakte über zusätzliche Möglichkeiten verfügt, hat bessere Chancen, für das Spiel beim FC eine Karte zu ergattern.
Wir alle kaufen täglich Produkte oder Dienstleistungen ein und freuen uns darüber, wenn wir als Stammkunde besser behandelt werden als Erst- oder Gelegenheitskäufer. Eine "Bonuskarte", die für einen Stammkunden Rabatte verspricht, die der Wenigkäufer nicht bekommt oder ein Zimmerupgrade, das man bekommt, weil man schon ein paar Mal mehr in einem bestimmten Hotel war als andere, die das Upgrade nicht bekommen, wird wahrscheinlich weder der Stammkunde/-gast noch der Gelegenheitskunde/-gast kritisieren, weil Derartiges doch völlig normal und allgemein akzeptiert ist. Angesichts der gestiegenen Beliebtheit des Fußballs und insbesondere auch unserer Borussia und der damit verbundenen Verknappung der Tickets (vor zehn Jahren ist es noch am Spieltag selber möglich gewesen, sich ein Ticket für das Spiel beim FC zu kaufen), müssen wir damit leben, dass derartige "Gesetze" Stamm- und Gelegenheitskunden betreffend auch und insbesondere für die Spiele beim FC gelten.
Gestattet uns bitte auch ein paar Worte zum Thema „Alles-/Vielfahrer“, der selbstverständlich nicht per se ein besserer Fan ist (haben wir im Übrigen auch nie so behauptet). Wir wagen im Folgenden einmal eine Kategorisierung, wobei man über Zahlen immer streiten kann:
1. Der Allesfahrer:
Im Leben des Allesfahrers gibt es keine höhere Priorität als die Borussia. Egal wann und egal wo, er macht es durch entsprechende Prioritätensetzung möglich, zu allen Spielen zu fahren. Der Chef wird so lange bequatscht, bis der Urlaub genehmigt ist, andere Familienmitglieder müssen hinten anstehen, wenn Borussia spielt, und Termine im Freundeskreis werden abgesagt, wenn die mit einem Spiel kollidieren. In "europäischen" Jahren wird ein längerer Jahresurlaub für den Allesfahrer wohl entfallen, da ein Großteil der Urlaubstage für die Europafahrten draufgeht. Der Allesfahrer, dem i.d.R. auch nicht überdurchschnittliche finanzielle Resourcen zur Vergügung stehen, ist bereit zugunsten des "Fußballs" in anderen privaten Bereichen zu verzichten. Viele von diesen Leuten setzen sogar ihren Job aufs Spiel für die Borussia oder verlegen nur wegen der Borussia ihren Wohnort nach Mönchengladbach. Auf diese Weise schafft es der Allesfahrer, zu 15 und mehr Auswärtsspielen (DFB-Pokal und Europa League nicht gerechnet) zu fahren, und mit hoher Wahrscheinlichkeit war der Allesfahrer unter Inkaufnahme kuriosister Reiseumstände auch in Sarajevo. Diese Mentalität des Allesfahrers kann man gut finden oder nicht, in jedem Fall hat dieser Fan es verdient, bevorzugt auch dann eine Eintrittskarte für das Spiel zu bekommen, wenn es - wie jetzt beim FC - eng wird. In der Regel ist das über die AWDK sichergestellt.
2. Der Vielfahrer:
Wer „nur“ 10 (über die Zahl kann man sicher diskutieren) und mehr (Bundesliga)-Auswärtsspiele fährt, weil der Chef hier und da doch mal keinen Urlaub genehmigt oder die Familie/Freunde wenigstens gelegentlich mal höhere Priorität genießt, gehört zu den „Vielfahrern“, für die das Kontingent des Fanprojekts ebenfalls vorgesehen ist und in ALLER REGEL auch ausreicht. Klagen der Vielfahrer, dass es über das Fanprojekt für bestimmte Spiele keine Tickets mehr gibt, gibt es NIE. D.h. im Umkehrschluss, dass die Anzahl von 1.500 Tickets, die das Fanprojekt den Alles- und Vielfahrern zur Verfügung stellen kann/soll, ist offensichtlich ganz gut bemessen. Der Vielfahrer ist i.d.R. in der Aktiven Fanszene vernetzt, was es ihm ermöglicht, auch wenn er nicht in MG lebt, entweder über den Regionalbetreuer oder über Verbindungen nach Mönchengladbach/Heimspielbesuche die Auswärtstickets im FanHaus zu erwerben.
Mit der Versorgung der Alles-/Vielfahrer hat der FPMG Supporters Club seine mit der Borussia vereinbarte Aufgabe, was den Auswärtsticketverkauf angeht, erfüllt. Mehr kann und soll das FPMG nicht leisten!
3. Der selektive Auswärtsfahrer
Der selektive Auswärtsfahrer fährt z.B. zu den Spielen in NRW, zum Spiel bei den Bayern oder auf sonstige Weise selektiv evtl. sogar zufällig zusammengestellt (da wo es mal passt zu fahren, passt's halt). Er besucht (deutlich) weniger als 10 Bundesligaauswärtsspiele pro Saison. Der selektive Auswärtsfahrer kämpft i.d.R. mit dem Chef nicht um Urlaub, Familie oder andere private Dinge haben Vorrang vor Auswärtsspielen unserer Borussia. Dies macht ihn selbstverständlich nicht zu einem schlechteren Fan, angesichts seiner Prioritätensetzung MUSS er allerdings damit leben, für bestimmte begehrte Spiel auch mal keine Karte zu bekommen. Falls der selektive Fahrer Mitglied eines Fanclubs ist, erwirbt er seine Eintrittskarte über die Fanclubbestellung. Ansonsten kauft er seine Eintrittskarte in den Fanshops der Borussia oder online.
4. Der (und bei diesem Ausdruck bleiben wir!) Rosinenpicker
Der Rosinenpicker fährt nur zum Spiel beim FC oder zum Pokalfinale und ansonsten zu keinem Auswärtsspiel. Von denen waren am vorletzten Montag - ohne dass sich irgendwer persönlich angegriffen fühlen möge - jede Menge am FanHaus. Wir haben dort mit vielen Leuten gesprochen und konnten uns daher einen entsprechenden Eindruck machen. Dass der "nur nach Köln Fahrende" i.d.R. ausschließlich auf sein Glück (beim Onlineticketing) hoffen muss, um eine Karte zu ergattern, dürfte sich selber erklären und damit auch eine gewisse (hohe) Wahrscheinlichkeit, angesichts der Nachfrage wohl kein Ticket zu bekommen. Insbesondere wenn es bei bestimmten Spielen mit hoher Nachfrage gar keinen freien Verkauf von Auswärtstickets geben sollte.
Jeder Borusse möge sich im Sinne der oben vorgenommenen Kategorisierung (über die konkreten Zahlen kann man bestimmt diskutieren) selber realistisch einschätzen und daraus den zutreffenden Ansprechpartner für den Kauf des KÖLN-Tickets sowie die Wahrscheinlichkeit, tatsächlich auch ein Ticket zu bekommen, ableiten. Hier nochmal im Überblick:
Alles-/Vielfahrer: Ticketkauf beim FPMG (AWDK, Regionalbetreuer, Fahrtangebot inkl. Eintrittskarte, Barverkauf im FanHaus)
Selektiver Auswärtsfahrer/Rosinenpicker: Ticketkauf über Borussia (Fanclub, Onlineportal, Fanshops)
4.800 Gästetickets für das Spiel in Köln können nicht 20.000mal verkauft werden. Ein paar, nein viele bleiben da auf der Strecke. Wenn es aber um Borussia geht und nicht partout nur um das Spiel in Köln, gibt es ganz sicher andere Auswärtsspiele, wo es JEDEM mühelos gelingen sollte, ein Ticket zu ergattern.
Beispiel: Wer schon öfter bei AC-DC Konzerten war, verfügt wahrscheinlich über Kontakte (Fanclub etc.), die es ermöglichen, bevorzugt an Karten zu kommen, wenn die Jungs nochmal in Deutschland spielen sollten. Wer noch nie bei einem AC-DC Konzert war, wird sich ausschließlich der offiziellen Portale bedienen können. Dass die Karten da schnell vergriffen sind, und es wahrscheinlich pures Glück ist, eine Karte zu ergattern, wird jeder achselzuckend zur Kenntnis nehmen und sich nicht weiter ärgern, falls es nicht geklappt hat. Kaum jemand würde wohl auf die Idee kommen, sich bei der Gruppe selber oder bei eventim & Co. über die Vergabemodalitäten für die Tickets beschweren. Warum auch?
Spielen wir beim FC, sieht das anders aus. Im „normalen“ Leben akzeptierte Mechanismen werden hier mal eben außer Kraft gesetzt. Da gilt das Motto: „Wir spielen ja beim FC, und wenn ich da (vom Fanprojekt) keine Karte bekomme, bin ich beleidigt!“ Da wird auf dem Fanprojekt herumgehackt, weil es sich skandalöserweise nicht für das Ticket des selektiven Fahrers/Rosinenpickers verantwortlich fühlt. Da wird mit Austritt gedroht. Da werden ehrenamtliche Mitarbeiter des FPMG beschimpft und beleidigt, an dem Montag sogar bedroht. Da werden Gleichgesinnte bis an den Rand der Körperverletzung überrannt und von hinten an ein Tor gedrängt, bis diese kaum noch Luft bekommen. Da wird dem Fanprojekt unterstellt, nur noch für die Allesfahrer da zu sein; ein Schlag ins Gesicht für alle (ehrenamtlichen) Mitarbeiter des FPMG, die sich allwöchentlich für alles Mögliche und für alle Fans den „Allerwertesten aufreißen“ und dabei rein gar nichts mit Auswärtstickets für das Spiel beim FC zu tun haben. Das erklärt vielleicht auch unseren emotionalen Kommentar zu den Vorkommnissen am FanHaus.
Wir finden das bewährte System der Ticketabgabe alles in allem sehr gut. Da es abgesehen vom Spiel beim FC nie Beschwerden gibt, dürfte das die Gesamtheit der großen Borussen-Fangemeinde wohl ähnlich sehen. Optimierungspotenzial gibt es immer, was durch die neuen Regularien bei der AWDK ja auch zielführend genutzt wird. Insgesamt läuft es allerdings schon jetzt sehr gut, insbesondere auch im Vergleich zu anderen Vereinen, die bei begehrten Spielen nach wie vor 100% der Tickets verlosen. Das ist bei uns zum Glück anders.
Selbstverständlich sehen wir uns als Ansprechpartner/Lobbyist ALLER Fans! Wer sich auch nur ein kleines bisschen in unserer Fanszene auskennt, wird dies bestätigen. Die lange Reihe unserer Aktivitäten soll hier auch gar nicht weiter präsentiert werden. Ganz aktuell möge sich jeder einmal fragen, warum im Unterrang der Nordkurve auch bei Europapokalspielen freie Platzwahl herrscht, und es erlaubt ist zu stehen. Dies hat der Verein sich sicher nicht selber ausgedacht :-). Wir sind mit unseren Aktivitäten also für ALLE Fans da und in dieser Form auch die einzige von Borussia anerkannte Vertretung ALLER Fans. Ausschließlich beim Thema Auswärtskarten müssen wir uns angesichts des zur Verfügung stehenden Kontingents und aufgrund der Abmachungen mit Borussia auf die Alles-/Vielfahrer konzentrieren, was wir mit diesem Kommentar hoffentlich auch verständlich dargestellt haben.
In diesem Sinne
Euer FPMG Supporters Club e.V. - von Fans für Fans - Der Vorstand