Rückblick Zürich
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- Veröffentlicht am 06. Oktober 2014
- Geschrieben von Vorstand
Alle Wege der fast 10.000 Borussen führten diesmal nicht nach Rom, sondern nach Zürich. Der Rückweg führte über verschiedene Reisewege spätestens Sonntagmorgen zurück nach Mönchengladbach, und so konnte gestern früh im persönlichen Gespräch zwischen dem FPMG und „Sottocultura“ eine Bewertung der Geschehnisse rund um das Auswärtsspiel in Zürich stattfinden.
Eines vorneweg: Die in den Internetforen stark gescholtenen „Ultras“ waren beim Treffen sehr reflektiert und mit uns einig darüber, dass einige Dinge überhaupt nicht in Ordnung waren. Hierzu wird sich in Kürze „Sottocultura“ über ihre Kanäle an die Fanszene richten.
Wir verstehen, dass es seit Donnerstagabend sehr viele emotionale Reaktionen auf die negativen Geschehnisse rund um das Spiel gegeben hat. Trotzdem ist es uns wichtig, differenziert die Dinge zu betrachten und weitestgehend auf Pauschalisierungen zu verzichten. Genauso möchten wir an dieser Stelle noch einmal in Erinnerung bringen, dass der Einfluss, den Fanbeauftragte sowie Fanbetreuer des FPMG oder von De Kull bei solchen Aktionen am Spieltag haben, leider gering ist. Der Schwerpunkt liegt in der präventiven Arbeit und in der objektiven Aufarbeitung von Ereignissen.
Folgendes haben wir herausgearbeitet bei unserem Gespräch: Bei Spielen, zu denen aufgrund der Nähe, der einfachen Reisewege und der guten Kartensituation sich eine solch große Masse von Borussen in Bewegung setzt, stoßen wir als aktive Fanszene an unsere Grenzen, wenn es uns nicht gelingt, die Werte und Ideale aus dem Borussenkodex gegenseitig hochzuhalten. Bei solchen Spielen treffen Kulturen unserer buntgemischten Fanszene aufeinander. Solch eine heterogene Gruppe funktioniert dann nur bei gegenseitigem Respekt. Leider gab es am letzten Donnerstag einige in Zürich, die sich – aus ihren eigenen Vorstellungen heraus – so benommen haben, dass es bei den meisten von uns zu Recht „Fremdschämen“ ausgelöst hat.
Um diesem Problem Herr zu werden, ist ist die seit Jahren gelebte und eigentlich gut funktionierende Selbstregulierung enorm wichtig. Nur, wenn wir uns alle daran halten, werden wir damit Erfolg haben. Deshalb ist es wichtig, dass wir als Fanszene auch jedem klarmachen, der nur zu solchen Highlight-Spielen fährt und denkt, er könne dort den „dicken Max“ raushängen lassen, dass er sich an bestehende Regeln zu halten und in die Hierarchie der Fanszene einzuordnen hat.
Um Pauschalisierungen zu vermeiden, benennen wir hier als FPMG konkret die „No go“-Dinge vom Donnerstag:
• Böller schmeißen – im wahrsten Sinne unter aller Kanone.
• Vermummung mit Sturmhauben – warum?
• Zerstechen eines Balles auf dem Hirschenplatz – warum wird ausgelassene Freude zerstört?
• Überfall auf einen/mehrere Kiosk(e) – solche Straftaten gehen gar nicht.
Noch ein paar Anmerkungen zum leidigen Thema Pyro: Die aus Fansicht gesehen überraschend positive Einstellung der Ordnungs- und Sicherheitskräfte in Zürich hat leider auch für einige zu einem unbehelligten Zugang ins Stadion geführt. Allerdings ist das kein Grund für das unsachgemäße Abbrennen von Pyrotechnik. Nur weil die Hürde Pyro zu zünden, diesmal sehr gering war, ist es nicht in Ordnung mitten in den Blöcken Bengalos zu zünden und damit Unbeteiligte zu gefährden. Die Folgen dafür sind bekannt – und werden wohl auch immer schlimmer für uns. Sowohl Geldstrafen für Borussia, als auch ein Teilausschluss oder gar ein komplettes Geisterspiel sind die bittere – und von uns nicht gewollte – Konsequenz.
Unser Appell zum Schluss: Es kann nicht sein, dass wir uns als aktive Fanszene von den „Krawall-Touristen“ auf so einer Tour unseren positiven Ruf zerstören lassen. Es kann nicht sein, das Ego-Trips und borussen-unwürdiges Verhalten den Ruf unserer Szene nachhaltig zerstören. Denn trotz der angesprochenen negativen Begleiterscheinungen, haben wir es als Szene trotzdem geschafft, in Zürich nicht nur ein Heimspiel mit einer beachtenswerten Choreographie, sondern auch viele positive Stimmungsbilder (gerade in den Schweizer Medien) zu hinterlassen.
Und dann noch ein Wort an die aktive Szene: In den letzten Tagen ist über die bekannten Internetforen viel diskutiert und geschrieben wurden – wir wollen wiederholt dazu ermutigen, gerade bei Unstimmigkeiten untereinander das gegenseitige Gespräch zu suchen. Gerne nehmen wir auch da als FPMG Supporters Club unsere Rolle als „Vermittler“ wahr.
Der Vorstand des FPMG