So wie (oft) in alten Tagen

… gab es für uns am gestrigen Abend in Dortmund nichts zu holen. Wenngleich der BvB ein kurioses Eigentor von Christoph Kramer brauchte, um die Punkte mitzunehmen, geht die Niederlage für den VfL sicher in Ordnung. Alles nicht weiter dramatisch, in der nun bevorstehenden Länderspielpause können die nach den vielen englischen Wochen sichtbar leeren Akkus wieder aufgeladen werden. Gegen Eintracht Frankfurt sieht die Welt dann wieder anders aus.


Die meisten der Zypernreisenden hatten nach Rückankunft in Deutschland nicht viel mehr Zeit, als zu Hause kurz die Koffer abzustellen, da stand bereits die Fahrt in den Ruhrpott auf dem Programm. Da die GDL ein Einsehen zumindest mit den Sonntagsfans hatte, war von streikbedingten Verspätungen in Richtung Westfalenstadion nichts zu hören. Dem standesgemäßen Vorglühen in der Reithalle oder den anderen Anlaufstellen rund um das Stadion stand also nichts im Wege. Dabei standen natürlich die Erlebnisse des unter-der-Woche-Trips nach Zypern im Mittelpunkt der Gespräche. Mit mittlerweile breiter Brust ausgestattet kam für die wenigsten Gladbacher eine Niederlage bei der Namenscousine in Frage.

 

Dass trotz fleißigen Rotierens, das dank eines einigermaßen breit aufgestellten Kaders bislang hervorragend funktionierte, die vielen englischen Wochen und insbesondere auch der lange Trip in Europas Südosten Substanz gekostet haben, war den Jungs gestern deutlich anzumerken. Das Heimspiel des BvB in der Champions League am Dienstag sollte sich gegenüber unserem Auswärtsspiel in der Europa League am Donnerstag als mutmaßlich spielentscheidender Vorteil herausstellen. Gegen kombinationsstarke Dortmunder lief der VfL zumeist hinterher und erarbeitete sich darüber hinaus kaum eigene aussichtsreiche Torsituationen. Sämtliche Statistiken belegen die Überlegenheit von Schwarzgelb gegenüber Schwarzweißgrün. Die Niederlage geht also in Ordnung.

 

Dennoch wurmt es natürlich mächtig, dass unsere tolle Rekordserie von ungeschlagenen Spielen ausgerechnet gegen die nicht gerade geliebte andere Borussia zu Ende geht, die damit ihrerseits eine längere Serie von sieglosen Spielen in der Bundesliga beendet. Hätte es diesen kuriosen Schuss unseres Weltmeisters nicht gegeben, hätten wir uns über den Fortbestand beider Serien freuen können. Hätte, hätte... Fahrradkette. Die Dortmunder erzielten zwar selbst keinen eigenen Treffer, da Christoph Kramer aber ins eigene Tor traf, konnte der BvB die Abstiegsränge verlassen, während der schwarzweißgrüne Anhang einigermaßen bedient die Heimreise antrat.

 

Mit aktuell Platz drei nach dem elften Spieltag der Bundesliga bleibt es aber auch in diesem Wettbewerb eine bislang hervorragende Saison für den VfL. Es gibt keinen einzigen Grund, an der Mannschaft grundsätzlich zu zweifeln, und Lucien Favre wird gemeinsam mit seinem Betreuerteam die richtigen Maßnahmen ergreifen, um in 12 Tagen beim Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt wieder den „alten“ VfL auf dem Platz zu haben. Wie es geht, diesen Gegner sogar auswärts zu bezwingen, hat die Mannschaft ja erst kürzlich im DFB-Pokal eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

 

In diesem Sinne allen Gladbachern eine entspannte Länderspielpause…