Lockeres Auslaufen in Sinsheim…
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- Veröffentlicht am 06. April 2015
… gab es am Samstagnachmittag ab der 50. Minuten zu sehen, nachdem die Fohlenelf durch Patrick Hermanns dritten Treffer - das 1:0 hätte ja auch ihm gehören können - gegen chancenlose Ho$$enheimer uneinholbar mit 4:1 in Führung gegangen war. Der Gästeblock konnte sich danach selber feiern und sich ausgiebig dem weitgehend sprach- und geräuschlosen Heimblock widmen.
„Gegen Gladbach kann mal verlier’n“ … wurde vor nicht allzu langer Zeit bei den viel zu seltenen Auswärtssiegen mit einer gewissen Portion Selbstironie angestimmt. Mittlerweile verpassen Spiele wie in München und Ho$$enheim dem Liedchen jedoch ein gehöriges Maß an Wahrheitsgehalt. Die Fohlenelf ist gegenwärtig eine Spitzenmannschaft, gegen die man eben mal verlier’n kann, egal ob auswärts oder zu Hause. Wer die Bayern in deren Allianz-Arena verdient besiegt und im Stadion eines Mitkonkurrenten um die Europapokalplätze derart souverän wie am Samstag in Sinsheim auftritt, der darf zu Recht von der Champions League und - um das auch mal auszusprechen - vom Pokalfinale träumen.
Etwa 5.000 Borussen im und rund um den Gästeblock verdonnerten das Ho$$enheimer Klatschpublikum von der ersten Minute an zu schweigenden Statisten. Selbst bei der TSG war es in den Heimblöcken selten so still wie am Samstag gegen unsere Jungs. Eine gute Gelegenheit, auch mal neues Champions League-Liedgut einzustudieren … Fortsetzung folgt :-).
Sicher lässt sich darüber streiten, ob Mäzen Dietmar Hopp immer noch Gegenstand der Gesänge sein muss. Dass der Heimblock in Sinsheim jedoch so derart blutleer auf die (sangestechnischen) Provokationen aus dem Gästeblock reagiert bzw. nicht reagiert hat, erlebt man wohl nur dort. Fans eines Traditionsvereins hätten auch bei einem Zwei- oder Drei-Torerückstand ihre Reihen beisammen gehalten und unter Beweis gestellt, wer zumindest supporttechnisch Herr im eigenen Hause ist. In Ho$$enheim ist das anders, wenn der Gegner gewinnt. Schön, dass wir das nun auch mal erleben durften.
Es liegt in der Natur der Sache, dass eine Fußballsaison am Ende mit ihren Höhepunkten aufwartet. Uns steht gleich am Mittwoch der nächste davon bevor. DFB-Pokal Viertelfinale auswärts beim souveränen Tabellenführer der 3. Liga. Glücklicherweise neigt Lucien Favre nicht dazu, die auf dem Papier unterlegenen Gegner zu unterschätzen. Während viele Schwarzweißgrüne am Samstag bereits über den Halbfinalgegner spekulierten, wird unser Trainer der Mannschaft in gewohnter Manier verdeutlichen, dass vor dem Halbfinale erst einmal das Viertelfinale gewonnen werden muss. Und das ist gerade in Bielefeld alles andere als ein Selbstläufer, was die Fans von Werder Bremen und Hertha BSC, für die in dieser Saison auf der Alm Endstation war, sicher bestätigen werden. Die Borussia wird deshalb gewarnt sein und mit dem gebotenen Maß Respekt in das Spiel bei der Arminia gehen. Wenn das gelingt, ist es durchaus nicht unwahrscheinlich, dass auch Bielefeld mal gegen Gladbach verlier’n kann :-).