Vorspiel „Stimmung in der Nordkurve“

Am Mittwoch, den 15.04.15, fand ab 19 Uhr im FanHaus mal ein anderes „Vorspiel“ statt, nämlich eines, in dem es nicht um das Kennenlernen der Spieler ging, sondern darum, ob und wie die Stimmung in der Nordkurve, dort vor allem im Block 16, zu verbessern sei bzw. darum, Probleme zwischen den verschiedenen Fangruppierungen zu beseitigen. Oder haben wir ggf. gar kein Problem und stöhnen nur auf hohem Niveau?

 

Es fanden sich über 100 aktive Fans aus unserer bunten Fanszene im FanHaus ein, um über das Thema gemeinsam zu diskutieren. Moderiert durch den Fanbeauftragten Borussias, Thomas -Tower- Weinmann, seines Zeichens auch Geschäftsführer im Vorstand des FPMG Supporters Club e.V., dem Hausherren, als größte Interessensvertretung von Fans für Fans!

Schnell kristallisierte sich in einer lebhaften, sachlichen und niveauvollen Diskussion heraus, dass es zwar total unterschiedliche Ansichten zum Support gibt, dass andere Ansichten zum „spielbezogenen Support“  existieren, dass man sich aber einig ist, in der Feststellung, dass im Block 16 mittlerweile viel zu viele  Dauerkarteninhaber stehen, die schlicht und ergreifend nicht mehr „mitmachen“ und nur noch das Spiel sehen wollen. Diese fühlen sich dann durch alle Arten des Supports gestört!

Ob Fahnen nun durchgängig gewedelt werden, ob man ständig singen muss, ob man Trommeln nur zum Anstimmen benutzt, oder ob man schlicht und ergreifend so laut brüllt, wie es irgendwie geht, am Ende bestimmt jeder selbst, wie er sich einbringt. Dabei sollte es wichtig sein, den anderen nicht so zu stören, dass dieser das Spiel nicht mehr verfolgen kann, oder auch, die Liedauswahl so breit wie möglich zu streuen.

Alles in allem war der Dialog als solches, das Werben für das gegenseitige Verständnis der eigenen Rolle schon die gesamte Veranstaltung wert. Denn nur wenn alle Seiten respektvoll und ohne großen Vorurteile miteinander umgehen, hat am Ende Borussia und auch die Mannschaft etwas davon!

Es wurden auch konkrete Vorschläge gemacht ,wie man auf die Leute zugehen kann, die nur im Block stehen, weil sie dort schon immer standen (am besten noch mit dem Zusatz „schon zu Bökelbergzeiten“) um sie dazu zu bewegen, mit anderen Fans in nebenliegenden Blöcken zu tauschen, oder aber bauliche Maßnahmen zu ergreifen.

Als Fazit kann man festhalten, dass sich durch das Verstellen einiger kleiner Rädchen sicher auch vieles erreichen lässt, um die Stimmung zu verbessern. Das gelingt am Ende aber nur, wenn ALLE im Block verstanden haben, dass es sich beim Block 16 ausschließlich um einen Stimmungsblock handelt und nicht um einen „Zuschau-Block“. So wurde es mit den Fans bereits in der Bauphase vereinbart, und nun 10 Jahre später sollten diejenigen, die nicht mehr bereit oder in der Lage sind, lautstark zu supporten, sich einen anderen Block suchen.

Auch erhält Borussia die Anfrage, ggf. einige kleinere bauliche Maßnahmen durchführen zu lassen, damit die weiter oben stehenden Fans nicht mehr durch das Wedeln von kleineren Fahnen in der Sicht gestört werden. Denn ohne das Spiel zu sehen, können diese nach ihrem Verständnis schließlich auch nicht spielbezogen supporten.

Ebenfalls lässt sich festhalten, dass durchaus Verständnis aus Reihen der Ultraszene für die Interessen und Belange der „anderen“ Fans erbracht wurden, so dass schon seit langem auf das Wehen größerer Fahnen während des Spiels verzichtet wird und auch die Vorsänger ständig versuchen, die Grundstimmung aller Fans aufzunehmen und in ihrer Liedauswahl zu berücksichtigen.

Wichtig ist auch, das man in Zukunft bei aufkommenden Problemen in den Heim- und Auswärtsspielen aufeinander zugeht und über die bekannten „Gesichter“ weiter miteinander redet.

Der ganze Prozess des „Miteinander sprechen und aufeinander eingehen“ ist jedoch eher ein langfristiger. Dass „Sich-gegenseitig-in-all-seinen-Facetten-und-Ansichten-verstehen“ passiert nicht von heute auf morgen und vor allem nicht, wenn sich eine Seite der anderen verschließt. Da sind wir aber auf einem guten Weg, was auch die Diskussion gestern gezeigt hat.

Denn: Nur wenn man miteinander redet, kann man etwas verändern oder verbessern!

Dies ist an diesem Abend eindrucksvoll geschehen, und wir alle freuen uns auf den Endspurt in die Champions-League!