Auswärtsfluch beendet, Champions League klar gemacht
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- Veröffentlicht am 17. Mai 2015
28 lange Jahre gab es für uns Borussen in Bremen nichts zu feiern, nun ist auch dieser Fluch beendet. Beim 7:1 Auswärtssieg in der Saison 1986/87 hießen die Torschützen Dreßen, Rahn, Hochstätter, Criens und Bakalorz. Gestern trat Doppeltorschütze Raffael in deren Fußstapfen und ließ durch seine beiden Treffer den Gästeblock explodieren. Die Borussia spielt in der Champions League.
Kurz innehalten… ist das doch nur ein Traum? … Nein, der Traum ist tatsächlich wahr geworden.
Uli Potofski, der das Spiel auf Sky erfrischend humorvoll kommentierte, war mit dem Zug nach Bremen angereist. „Alles voller Gladbacher“ gab er vor Spielbeginn zu Protokoll und „Ich wundere mich, wieviel Altbier man morgens um 08.00 Uhr schon trinken kann“. Damit dürfte der ca. 5.000 Mann und Frau starke Gladbacher Partytross wohl zutreffend beschrieben sein. Risikospiel hin oder her, in den Zügen, in den Bussen und später Auf dem Peterswerder waren bestens gelaunte Borussen anzutreffen, die sich friedlich feiernd auf das Spiel einstimmten. Der Polizeibericht enthält keine gravierenden Vorkommnisse, für den Bremer Senat wahrscheinlich dank des massiven Polizeiaufgebots, für uns weil wir einfach Borussen sind, die für ihre stimmungsträchtigen Partys keine Polizeiaufsicht brauchen.
Das Spiel selbst ist schnell zusammengefasst: fast 70% Ballbesitz, den Gegner dabei über längere Phasen in dessen eigener Hälfte eingeschnürt, ein glänzend aufgelegter Yann Sommer sowie Doppeltorschütze Raffael. Werder darf immer noch auf das internationale Geschäft hoffen, die Borussia ist nach 37 Jahren wieder für den „Cup der Besten“, die jetzt Champions League heißt, qualifiziert. Unglaublich, was sich in den letzten vier Jahren an der Hennes-Weisweiler-Allee entwickelt hat.
Am kommenden Samstag können Mannschaft, Verein und Fans den Saisonausklang genießen. Es bleibt allerdings zu hoffen, dass die Borussia sich nochmal ins Zeug legt und es den Wettbewerbsverzerrern von der Säbener Straße nicht gleichtut, auch wenn man dem Gegner aus Augsburg die Teilnahme an der Europa League sicher mehr gönnen würde als der schwatzgelben Namenscousine, die derzeit hinter den Augsburgern liegt und am Samstag im direkten Duell um die Teilnahme an der Europa League zu Hause gegen unseren gestrigen Gegner antritt. Gleichzeitig spielt der FC gegen den VfL Wolfsburg. Es wäre doch zu schön, wenn ausgerechnet der rheinische Rivale uns zum Vizemeister machen würde :-). Vielleicht dürfen das dann ja auch Filip Daems und Thorben Marx, die in der kommenden Saison nicht mehr für die Borussia spielen werden, auf dem Platz feiern. Es wäre den beiden zu gönnen, dass sie noch einmal auflaufen dürfen.