Bauchlandung
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- Veröffentlicht am 17. August 2015
Heute den Nachbericht schreiben zu müssen, ist wirklich eine undankbare Aufgabe. Eigentlich war mir danach, einfach nur 3 Worte schreiben. „Scheiß Spiel. Punkt!“ Aber das wäre zu einfach. Und da wir „echten“ Borussen, schließlich auch den Misserfolg gut kennen und diesen selbetverständlich gemeinsam mit der Mannschaft (er)tragen, soll nun auch über diese enttäuschenden Saisonauftakt berichtet werden.
In diesem Jahr fuhr man mit breiter Brust nach Doofmund - endlich war die Ausgangslage einmal eine andere als in vorangegangenen Spielzeiten. Niemand sprach von der kleinen und der großen Borussia. Ganz im Gegenteil, viele erwarteten, dass wir die Elf aus „Lüdenscheid West“ runterputzen und so steil in die neue Saison starten würden. Doch leider sollte es anders kommen.
Wie bei jedem Besuch im Signal-Iduna-Park war der Andrang am Blockeingang schon weit vor Spielbeginn wieder gewaltig. Es machte einmal mehr den Anschein, als ob zu viele Karten für den Gästeblock verkauft worden wären. Pünktlich zum Anpfiff hatte dann aber doch jeder einen Platz gefunden.
Beim Einlauf der Mannschaften thematisierte die Dortmunder Anhängerschaft ein fanpolitisches Thema, was vielen auf der Seele brennt. Sie präsentierte nämlich ein großes Spruchband vor der Kurve und mehrere Transparente im Block verteilt, auf denen gegen die Ansetzung von Montagsspielen und damit die weitere Zerstückelung des Spieltages protestiert wurde. Daumen hoch! Hier sind sich die Fanlager einig!
„Daumen runter“ war dann ab der ersten Spielminute angesagt. Die Leistung unserer Mannschaft war wirklich unterirdisch und - vor dem Hintergrund der Erwartungshaltung - leider sehr enttäuschend. Und wie sollte es anders sein, ganz schnell entpuppten sich wieder die Meckerer und Schlechtredner in den eigenen Fanreihen. Natürlich war die Vorstellung unserer Jungs nicht akzeptabel, aber wenn ihr motzen wollt, dann verschwindet doch aus dem Fanblock und schaut euch das Spiel in euren eigenen vier Wänden bei Sky an. Im Stadion können wir so etwas nicht gebrauchen! Wie gut, dass nicht alle solche Idioten sind. Denn positiv zu benennen waren lautstarke Gesänge wie „Gladbach ist der geilste Club der Welt“ und „Die Elf vom Niederrhein“. Die echten und langjährigen Borussen wissen schließlich, dass nicht immer alles so rosig sein kann wie in der letzten Saison. Auch in schweren Momenten braucht die Mannschaft unseren Support!
Und lieber verliere ich am ersten Spieltag einmal deutlich, stehe am Tabellenende, aber der Trainer kann korrigierend eingreifen und das Team steht so wieder auf, als später etwas zu verspielen, was man nicht mehr korrigieren kann. Es war ein Schuss vor den Bug, und jetzt sind sicher auch alle wieder auf dem Boden der Tatsachen. Wir sollten den Spieltag jetzt einfach aus unserem Gedächtnis streichen und nächste Woche richtig in die Saison starten.
In diesem Sinne: Wir sehen uns nächste Woche im Borussia-Park!