Unsere Stimmungslage zum Derby

Bekanntermaßen fand am Montag im FanHaus die Informationsveranstaltung zu den Auflagen zum Derby statt. Hierbei wurde deutlich, dass es eine Reduzierung des Kartenkontingentes für uns Gäste von normalerweise 10% auf 7% geben wird. Außerdem dürfen diese Karten aufgrund des vom DFB geforderten Sicherheitskonzeptes nur personalisiert herausgegeben werden.

Für uns als FPMG eine nicht nachvollziehbare und absolut ungerechte Maßnahme!

 

Die gewaltfreie Fankultur wurde bis auf wenige Ausnahmen  in den letzten Monaten zu unserem Markenzeichen. Mit Platz 35 der „Strafentabelle“ in der abgelaufenen Saison haben wir gezeigt, dass unser Motto „Stimmung ja – Randale nein!“ keine leere Worthülse ist.

 

Auch beim Platzsturm der Kölner im Februar kam keine Gegenreaktion aus der Nordkurve, weil wir durch unsere Selbstregulierung auch bei solchen Situationen nicht die Nerven verlieren.

 

Nun werden wir trotzdem in den gleichen Topf geworfen, wie die Vereine, die seit Jahren in ihrer Fanbetreuung versagen. Leider hat nun auch die Politik Interesse daran, bei diesem Thema mitzumischen. Unabhängig von den aktuellen Auflagen stehen noch viel weitreichendere Sanktionen auf der Liste des Innenminister Jäger (Reduzierung auf nur noch 5% Gästekarten oder gar komplette Sperrung der Gäste beim Derby), die er gerne umsetzen möchte. Positiv sei an dieser Stelle erwähnt, dass Borussia als einziger Verein diesen vorgeschlagenen Maßnahmen widersprochen hat, da sie als unwirksam bewertet werden.

 

Auf Basis dieser Faktenlage wurde entsprechend emotional diskutiert, wie nun auf diese Ungerechtigkeit reagiert werden soll.

 

Viele Stimmen - auch aus unseren Reihen - halten einen Boykott für ein angemessenes Zeichen, um auf diese Eingriffe in die Fankultur aufmerksam zu machen. Aus diesen vielen Stimmen ist am Dienstag in den sozialen Netzwerken die Aktion „Heimspiel gegen Köln“ entstanden. Genauso gibt es jedoch auch die berechtigte Meinung, die Mannschaft nicht im Stich zu lassen und erst recht ins Stadion zu gehen, um zu zeigen, dass wir uns von den Repressalien nicht klein kriegen lassen. Verschiedene Blickwinkel  auf eine Situation, bei dem es nur einen Verlierer gibt: Den Fußball und seine Fankultur.

 

Als Dachorganisation aller Borussenfans  werden wir jeder Stimme und jeder Stimmung aus unserer Fanszene mit Respekt begegnen. Jeder Fan hat die freie Entscheidung am Derbytag für sich das richtige zu tun. Die vielen Allesfahrer, die seit Jahren oder Jahrzehnten kein Spiel verpasst haben und die ihre Serie auch jetzt nicht reißen lassen wollen, haben ebenfalls unser Verständnis. Das Spektrum der Fanszene ist sehr weit, und das soll auch so bleiben. Es gibt kein richtig und kein falsch und wir unterstützen jeden, der seine Entscheidung trifft, weil er auf die Raute in seinem Herzen hört, egal, in welche Richtung er sich entscheidet.