Premiere im Borussia-Park
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- Veröffentlicht am 06. November 2015
Nach dem Festschmaus vom Dienstag mit dem nicht ganz gelungenem Ende gegen den letztjährigen Endspielteilnehmer der Champions League, Juventus Turin, kommt auch morgen ein Verein aus einer Stadt, die für ihre Automobilindustrie bekannt ist, zum Gastspiel in den Borussia-Park. Während die Fahrzeuge aus dem oberbayrischen Städtchen jedoch zum gehoben Premiumsegment gehören, so ist der dortige Fußballklub, der FC Ingolstadt eher ein bislang unbeschriebenes Blatt im Karteikasten der der Profiteams.
Und so muss sich der Borussenfan am Samstag wieder mit Hausmannskost zufrieden geben. Sangesschlachten mit stattlichem Gästeanhang wie vor zwei Wochen gegen den FC Schalke dürften auch kaum zu erwarten sein. Die Zahl derer, die den FCI an den Niederrhein begleiten, dürfte wohl überschaubar bleiben.
Das heißt im Umkehrschluss aber nun beim besten Willen nicht, dass der morgige Spieltag ein Selbstläufer wird. Der Aufsteiger besticht aktuell durch einen respektablen achten Tabellenplatz. Interessant ist dabei mal auf das Torverhältnis der "Schanzer" zu schauen. Mickrigen sieben erzielten Treffern, stehen gerade einmal neun kassierte gegenüber. Damit eine Ausbeute von 15 Punkten zur erlangen, nötigt einem schon ein gewisses Maß an Respekt ab, und lässt die Befürchtung aufkommen, dass die Partie morgen im Borussia-Park zu einem echten Geduldsspiel werden kann. Zumal unserem Dreamteam die 90 Minuten vom Dienstag gegen eine der besten Vereinsmannschaften der Welt ganz sicher noch in den Knochen stecken dürfte. Aber bange machen gilt nicht. Der grüne Kapuzenpulli unseres - ja, was nun eigentlich, Interimstrainer? - André Schubert, der sich in diesem Jahr garantiert unter zahlreichen Weihnachtsbäumen finden wird, soll seine Erfolgsstory noch lange weiter schreiben.
Schauen wir mal auf die noch junge Geschichte unseres morgigen Gegners:
Aus der Taufe gehoben wurde der Klub de facto am 10. Juli 2004 mit einem Freundschaftsspiel gegen… richtig, unsere Borussia. 1:0 für unseren VfL endete die Partie letztlich. 2008 gelang der Aufstieg in die zweite Bundesliga, jedoch nur für ein Jahr. Die Rückkehr erfolgte bereits 2010, pünktlich zur Einweihung des neuen Stadions, dem - wie sollte es anders sein? - Audi Sportpark. Nach einer überragenden Saison 2014/15, gekrönt mit dem Aufstieg und der "Radkappe" für den Zweitligameister, dürfen die "Schanzer" sich nun Bundesligist nennen. Zum allerersten Mal in der Geschichte beider Vereine kommt es morgen zu einem Aufeinandertreffen in einem Pflochtspiel.
Doch woher rührt eigentlich der Name "Schanzer"? Auf der Homepage des FCI finden wir dazu Folgendes: "Der Name "die Schanzer" zeigt die Verbundenheit des Vereins zu Ingolstadt und seiner Historie. Seit jeher wussten die Herrscher und Statthalter der Donaustadt, die strategische Lage am Flussübergang und an wichtigen Handelswegen zu schätzen und zu schützen. Deshalb wurde 1806 mit dem Ausbau Ingolstadts zur bayerischen Landesfestung begonnen. In dieser Zeit bekam Ingolstadt den Namen "die Schanz", der noch heute an Ingolstadts Vergangenheit als Festungsstadt erinnert.
Haben wir also wieder etwas gelernt. Hoffen wir, dass die Schanzer morgen auch etwas lernen: Nämlich, dass der Borussia-Park ebenfalls eine Festung ist, ... und zwar eine, die für den Aufsteiger uneinnehmbar ist!